Die Errettung für immer verloren?

Jenseits der Erlösung?

Geistliche Angst & Sorge genau betrachtet

Bible worry

By Grantley Morris

This Page in English, Macedonian


      Falls Sie ein Christ sind der unter erdrückenden Schuldgefühlen oder ungewollten Gedanken leidet, die so schlimm sind dass sie sich fragen ob Sie dämonisch besessen sind, haben Sie vermutlich nie realisiert dass sie mit ziemlicher Sicherheit an einer Zwangserkrankung leiden. Obwohl die meisten Leute von Zwangserkrankungen gehört haben, bemerken sie nur wenige wenn es um geistliche Dinge geht. Daher schauen wir uns Zwangserkrankungen kurz an und überlegen dann wie diese Erkrankung Christen mit falschen Schuldgefühlen oder geistlich abstoßenden Gedanken quält. Danach untersuchen wir ob diese Erkenntnisse und moderne Behandlungsmethoden praktische Hilfe für Christen sein können.

      Eine Zwangserkrankung ist eine Angststörung. Einige Experten gehen noch weiter und nennen es eine biochemische oder neurologische (Nerven-)Störung. Dies hebt hervor, dass die Angst weder der Fehler dieser Person ist noch aus deren Ignoranz oder deren mangelndem Glauben entsteht. Es ist allerdings noch korrekt von einer Angststörung zu sprechen, da sie sich als Angst manifestiert die wiederum wiederkehrende, ungewollte Gedanken oder Zweifel (Obsession) auslöst. Für viele, wenngleich nicht alle Zwangserkrankten, führen diese Obsessionen zur Ausbildung von bestimmten permanent zu wiederholenden Verhaltensweisen (Zwängen) wie z.B. exzessives Waschen, Zählen oder die Suche nach Zusicherungen. Eine nicht ungewöhnliche Form der Zwangserkrankung, mit geringem Bekanntheitsgrad, ist die Angst einer heterosexuellen Person er oder sie könnte homosexuell sein. Eine andere Form ist die abnormale Angst einer sanftmütigen Person sein, dass er oder sie geliebten Menschen Gewalt antun könnte.

      Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen stuft Zwangserkrankungen weit oben, unter den schlimmsten den Alltag einschränkenden Krankheiten, ein, was die monetären und personellen Kosten angeht. Das Leben von Millionen von Leuten wird von irgendeiner Form der Zwangserkrankung bestimmt.

      Sie ist so verbreitet, dass von hundert Leuten in Ihrer Kirche zwei oder drei wahrscheinlich an einer Zwangserkrankung leiden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist dass Einer so beschämt ist, dass er versucht diese zu verheimlichen und eine Andere gar nicht weiß dass sie darunter leidet. (Mehr über diese Zahlen)

      Die Zwangsstörung ist eine Krankheit. Einfach gesagt scheint die Zwangsstörung das Ergebnis eines Mechanismus des Gehirns zu sein der versucht eine Person in übersteigerter Weise vor Gefahr zu warnen. Wissenschaftler meinen sie hätten einen kleinen Teil des Gehirns identifiziert, der bei Menschen mit Zwangserkrankungen nicht einwandfrei funktioniert. Eine Schlüsselaufgabe dieses Teils des Gehirns ist es unangebrachte Gedanken und Gefühle zu herauszufiltern. Falls dieser Filter nicht richtig funktioniert wird ein anderer Teil des Gehirns überaktiv. Scans zeigten ungewöhnliche Aktivitätsmuster in den Gehirnen von an Zwangserkrankungen Leidenden. In wenigen Fällen scheinen Kopfverletzungen Zwangserkrankungen ausgelöst zu haben.

      Die Bedenken sind eine Form der Zwangserkrankung die Leute quält die Angst haben Gott nicht zufriedenstellen zu können. Für diese Menschen zeigen die unwillkommenen, unfreiwilligen Gedanken oder Bilder, Gott oder den Teufel betreffend, und die Zwänge die Notwendigkeit nach einer Sicherheit der Erlösung zu suchen, oder wiederholt religiöse Rituale wie z.B. Gebet oder Bestätigen oder Eingestehen von Sünden – unabhängig davon was andere Christen als notwendig erachten, zu betreiben.

      Das Wort Bedenken weist auf die Qual eines überempfindlichen Gewissens hin. Es beinhaltet oft den falschen Gedanken, dass Dinge an denen man weder Schuld ist noch die vermeidbar sind Sünde wären, und man sich daher unnötigerweise schuldig fühlt. (Eigentlich ist das Gegenteil der Fall: Angst fühlt sich wie ein schuldiges Gewissen an, daher verursachen übermäßige Ängste unnötige Schuldgefühle wegen geringer oder harmloser Dinge). Betroffene fühlen sich oft dazu genötigt das zu tun was aus Ihrer Sicht das Minimum christlicher Anforderungen für Gottes Anerkennung bedeutet, was aber genau genommen die Gnade außen vor lässt und zu einem geistlichen Burnout eines freudlosen, auslaugenden religiösen Arbeitsprogramms führt. Wie bereits erwähnt, wenn sich Bedenken zu obsessiven Gedanken wandeln, kann dies verstörende, unkontrollierbare blasphemische Gedanken oder Bildern über Gott, Jesus oder den heiligen Geist, oder Teufelsanbetung auslösen. Wir werden später sehen wie Leute mit einem unnatürlich empfindsamen Gewissen am Ende von genau dem gequält werden was sie verabscheuen. Wir werden außerdem sehen, dass wenn der liebende Gott niemanden, der gegen seinen oder ihren Willen vergewaltigt wird dafür verantwortlich macht, er auch niemanden für ungewollte, aufdringliche Gedanken oder Bilder verantwortlich macht.

      Genauso wie manche Zwangserkrankte gezwungen sind Schlösser zu kontrollieren oder Hände zu waschen, fühlen sich Andere gezwungen sich in blasphemische Gedanken, die sie hassen, oder in tiefe Zweifel bezüglicher Ihrer Erlösung hineinzusteigern. Eigentlich nennt man diese Bedenken „krankhafte Zweifel“. Zwangserkrankte machen dabei etwas Einfaches – abhängig von der Person könnte es das abschließen einer Tür, das Ausschalten des Backofens oder der Erhalt von Gottes Vergebung sein – und dann zwingt ihre Krankheit sie, in unnatürlichem Maß, zu zweifeln ob sie es richtig gemacht haben. Sie fühlen sich gezwungen, weit über das vernünftige Maß hinaus nach Sicherheit zu suchen.

      Bedenken können Menschen mit solchen falschen Schuldgefühlen erfüllen, dass viele sich diese gar nicht eingestehen, während wieder Andere gar nicht wissen dass sie an unnatürlichen Schuldgefühlen leiden, und daher meinen es sei alles in Ordnung mit ihnen. Folglich bleiben Bedenken eine derart versteckte Krankheit, dass Forscher nicht in der Lage waren feststellen zu können wie verbreitet sie sind. Eine Studie mit Studenten einer katholischen Hochschule kam zu dem Ergebnis dass unglaubliche 25% anscheinend diese Bedenken haben. Möglicherweise gab es etwas in ihrem religiösen Unterricht das zu diesem erstaunlichen Wert beigetragen hat.

      Berühmte Christen litten vermutlich häufig an Bedenken, einschließlich Martin Luther, der die Reformation anführte und Johannes Bunyan, Autor eines der einflussreichsten christlichen Bücher, „Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“. Falls dem so ist zeigt dies deutlich wie Christen nicht nur überleben, sondern, trotz dieser Anfechtung, im Glauben wachsen können. Der Allmächtige kann diese Qual ins Gegenteil wandeln und sogar unermesslich Gutes aus einer so quälenden Krankheit bringen. Das heißt auf keinen Fall, dass der Gott der Liebe, der durch das Kreuz bis zum Äußersten ging, will dass irgendjemand unter dem Glauben leidet er sei unverzeihlich – insbesondere angesichts der Tatsache, dass solch ein Glaube unseren Erlöser beleidigt.

      Es ist bestens bekannt, dass Luther in seinen frühen Tagen als Mönch von Gefühlen vollkommener Verdorbenheit und vom Schrecken des Gerichts überwältigt wurde. Es wird behauptet dass er, trotz verzweifelter Versuche Gott zu Gefallen, von Zorn und Hass gegen Gott, dem Drang Gott zu fluchen und während des Gebets an das Hinterteil des Teufels zu denken, überfallen wurde. Oft wird auch erzählt dass er ein Tintenfass nach einer Vision des Teufels warf, weniger bekannt ist dass er auch ein Tintenfass nach einer Vision Christi warf. Ich kann nur spekulieren, aber möglicherweise war Luthers gewalttätige Reaktion darauf zurückzuführen, dass diese Vision von Christus sexuell oder grob beleidigend gegen Christus war. Dieser große Reformer litt oft unter dieser Depression, so dass er sich wünschte nie geboren worden zu sein.

      Interessanterweise geht man davon aus, dass Luthers Frau Katharina an einer anderen Angststörung litt, der generalisierten Angststörung. Nicht nur dass diese Krankheit oft mit denselben Medikamenten wie eine Zwangsstörung behandelt wird, sie kann auch seelisch verwirrend sein. Ein enger Freund von mir wurde von merkwürdigen Schuldgefühlen geplagt und fühlte sich von Gott abgeschnitten. Er litt an einer ernsten Krankheit die großen physischen Schmerz auslöste und dennoch empfand er diesen inneren Schmerz wesentlich schlimmer. Das Leiden dauerte Jahre, obwohl er ein tiefes Verständnis von Erlösung hatte, stark mit Gott verbunden war und häufig von Gott benutzt wurde. Schließlich fand der heraus, dass die generalisierte Angststörung die anscheinend seelisch-geistlichen Probleme auslöste. Ich werde diesen Fall hier nicht weiter verfolgen, aber behalten Sie ihn sich im Hinterkopf als einen möglichen Grund für Schuldgefühle und/oder gefühlte Entfremdung von Gott.

      Andere mögliche Gründe für permanente Schuldgefühle sind z.B. schwere Depressionen, bipolare Störungen oder sogar Schizophrenie oder Wahnstörungen. Falls keine offensichtliche psychologische Störung vorliegt könnte eine andere Möglichkeit, die geprüft werden sollte, das Vorliegen einer belastenden Sünde sein, derer man sich bewusst ist, oder vielleicht vergangene Sünden die man zu erschütternd findet um daran zu denken oder vielleicht sogar um sich bewusst daran zu erinnern, die aber bisher nicht vor Gott bekannt und bereut wurden. Es gibt eine Vielzahl geistiger Erkrankungen bei denen Menschen, bis auf einen kleinen Bereich ihres Lebens in denen ihr Gehirn sie belügt, vollständig zurechnungsfähig sind. Nehmen Sie z.B. Phobien und Ängste. Die Meisten von uns haben eine Sache – vielleicht Höhe oder harmlose Spinnen oder Reden vor Publikum –die uns entgegen aller Logik Angst oder Sorgen macht. Magersüchtige Mädchen denen ihr Gehirn ständig vorgaukelt sie wären zu dick sind ein weiteres Beispiel dafür. Hypochonder sind gesunde Menschen deren Gehirn darauf beharrt sie wären krank. Weiterhin gibt es Menschen die mit lächerlich niedrigem Selbstbewusstsein geplagt sind.

      Wir könnten immer weitere Beispiele aufzählen bis nahezu jeder Mensch auf dem Planeten mit eingeschlossen ist. Die Meisten von uns haben einen Lebensbereich in dem unser Verstand regelmäßig durchdreht, Alarm auslöst obwohl es keinen Grund zur Besorgnis gibt. Bedenken oder religiöse Zwangsstörungen sind schlicht ein weiteres Beispiel.

      scrupulosity

      Falls sie an Bedenken leiden ist der traurige, frustrierende Aspekt, dass ihre aufrichtigen, von Herzen kommenden Bemühungen den Gegenteiligen Effekt zu dem haben, was sie eigentlich wollen. Je mehr sie sich auf Ihre Sünden konzentrieren, desto weniger Zeit haben Sie sich auf Gottes Liebe und Gnade zu konzentrieren; je mehr sie versuchen nicht über etwas nachzudenken, oder je mehr sie dies alarmiert oder sie es vertreiben wollen, desto mehr werden sie darüber nachdenken. Es ist, wie wenn man Menschen an Geräte anschließt um die geringste Änderung in Schweißbildung, Atmung, Blutdruck und Puls festzustellen. Alles ist in Ordnung bis die Wetteinsätze durch eine Waffe an ihrem Kopf und der Drohung sie zu töten, erhöht werden, falls sie nur das geringste Anzeichen von Nervosität zeigen. Je wichtiger es ihnen ist dass ihre Herzen nicht schneller schlagen, desto unvermeidlicher ist es, dass genau das geschehen wird.

      Genau wie der erhöhte Herzschlag sind ungewollte Gedanken keine moralische oder geistlich-seelische Angelegenheit, sondern eine unkontrollierbare psychologische Reaktion auf Angst. Ungewollte Gedanken sind keine Sünde. Moralisch gesehen ist jeder Gedanke, den man bedauert in einer vollkommen anderen Welt angesiedelt als absichtlich gehegte Gedanken, die aus einem Herzen kommen das Gott wirklich hasst. Tatsächlich manifestieren sich Zwangserkrankungen immer bei den uns am wichtigsten Themen. Eine verbreitete Form der Zwangserkrankung ist die Angst geliebte Menschen zu verletzen. Dies ist auch zu erwarten, denn bei einer Zwangserkrankung ist der Hauptgrund dass Gedanken wiederkehren der, dass die Person durch diese Gedanken erschrocken wird. Diese quälende Krankheit deckt auf was das Herz des betroffenen Menschen am meisten fürchtet. Bei einer Zwangserkrankung zeigen die Gedanken nicht was die Person will, sondern was sie am wenigsten möchte.

      Der Gott des grenzenlosen Verständnisses und Barmherzigkeit weiß das. Der Allmächtige betrachtet zwanghafte blasphemische Gedanken durch die Augen der Liebe und sieht dieses Verhalten nicht nur als nicht sündhaft an, sondern sogar als Beweis eines Herzens, das bestrebt ist ihn zu ehren.

      Darüber hinaus, sogar wenn sie wiederholt und absichtlich die entsetzlichsten vorstellbaren Sünden begangen haben, kann sie das nicht von Gott fernhalten wenn sie ihn in ihrem Leben wollen. Wie anhand der Bibel an anderen Stellen auf dieser Seite erläutert wird, ist Gottes Wort dahingehend eindeutig, dass keine Sünde außerhalb der vergebenden Kraft von Jesus Opfer steht, vorausgesetzt der Sünder will Gottes Vergebung und vertraut in Jesus Vergebung. Ja, sogar die abscheulichsten, sündhaftesten, ekelhaftesten Gedanken über heilige Dinge zu genießen, den heiligen Geist zu verfluchen und seine Seele dem Teufel zu verkaufen nachdem man vollständige Erlösung erfahren hat, ist vollständig verzeihlich, sobald jemand bereut und auf Jesus‘ Vergebung vertraut.

      Studien, wie die des Psychologen Stanley Rachman, ergaben, dass auch normale Menschen von Zeit zu Zeit schockierend bizarre, abartige, sadistische oder blasphemische Impulse haben. Dies ist ein zwingender Teil des Menschseins.

      Fast niemals benutzen der Teufel oder einer seiner Dämonen ihre eigene hörbare Stimme um jemanden in Versuchung zu führen. Seine bewährte Methode ist es uns durch Einflüsterungen über unsere Gedanken anzufechten. Wenn Jesus „versucht worden ist in allem wie wir“ (Hebräer 4,15 Lutherbibel, 1984), muss auch der sündlose Sohn Gottes gelegentlich an Anfechtung in Form von ungewollten Gedanken und Trieben gelitten haben. Wie ich schon an anderer Stelle erläutert habe, gleicht Anfechtung spiritueller Vergewaltigung. Und wir wissen dass Jesus in Versuchung geführt wurde vor dem Teufel niederzufallen und ihn anzubeten (Matthäus 4,, Lutherbibel, 1984). (Würden sie in Panik geraten, wenn ihnen ein Gedanke oder ein Bild wie sie den Teufel anbeten in den Sinn kommen würde? Würden sie fälschlicherweise denken, dass im geistlichen Sinne etwas mit ihnen nicht stimmt?) Und lassen sie uns nicht annehmen dass Jesus nur in der Wüste angefochten wurde. Als die 40 Tage schließlich vorbei waren, sagt Lukas 4,13 Lutherbibel, 1984 „wich er von ihm eine Zeit lang“. Daher ist es gemäß der Bibel anzunehmen, dass der Heilige Gott an ungewollten blasphemischen Gedanken und Bildern litt „und doch ohne Sünde“ (Hebräer 4,15 Lutherbibel, 1984) war.

      Bei durchschnittlichen Christen kommen gelegentlich blasphemische Gedanken oder geistlich abstoßende Bilder auf. Sie verwerfen diese als Nonsens und sind darüber unbesorgt so dass sie schnell vergessen dass dies überhaupt jemals geschehen ist. Falls es jedoch gelingt ihnen einzureden dass diese Gedanken sie in die Hölle bringen können, führt der große Schrecken unvermeidlich dazu, dass sie nicht aufhören können darüber nachzudenken. Der Gedanke wird wieder und wieder kommen, nicht weil diese Menschen sündhaft wären, sondern ausschließlich deshalb, weil sie aus übertriebener Angst diese Gedanken nicht zu denken versuchen. Erinnern sie sich, die Zwangsstörung ist eine Angststörung.

      Phobien sind eine andere Art der Angststörung. Eine Zwangsstörung ist dahingehend vergleichbar dass beide Probleme eine übertriebene Angst vor etwas beinhalten, das sich eigentlich nicht als echter Grund zur Sorge erweist. Und diese Angst kann kein verlässlicher Messwert für den Glauben einer Person sein. In manchen Punkten ist eine Zwangsstörung jedoch sogar quälender als eine Phobie. Einer davon ist, dass ein durchschnittlicher Mensch sich mit phobischen Menschen leichter identifizieren und diese wohlwollend tolerieren kann. Denn sogar wenn jemand z.B. keine Angst vor Spinnen hat, kann er sich für gewöhnlich in jemanden hineinversetzen der davor Angst hat. Bei Zwangsstörungen jedoch kommt die Angst aus den eigenen Gedanken. Für gewöhnliche Menschen ist das schwerer nachzuvollziehen. Menschen mit Zwangsstörungen zeigen Verhaltensweisen die andere Menschen frustrieren und die Menschen im nahen Umfeld müssen daran erinnert werden, dass Zwangsgestörte dies so gut meistern wie sie können. Meist können sich Menschen mit Phobien dazu entschließen ihren Ängsten aus dem Weg zu gehen, obwohl Vermeidung höchst unpassend ist. Wenn die Angst aus den eigenen Gedanken kommt, gibt es allerdings kein Entkommen und sie kann jederzeit zuschlagen. (Quelle)

      scrupulosity

      Aus dem Versuch Christen mit diesen Bedenken zu beruhigen, habe ich in der Vergangenheit bereits mehr als genug Webseiten über die Sicherheit von Gottes‘ Vergebung verfasst, beginnend mit Feeling Condemned? There’s Hope! Aber genauso wie zu argumentieren, dass er saubere Hände hat, einen Menschen mit Waschzwang nicht davon abhält diese jeden Tag dutzende Male zu waschen, so halten auch rationale biblische Argumente einen Christen mit religiöser Zwangsstörung nicht davon ab sich bezüglich seiner Vergebung unsicher zu fühlen und nach noch weiterer Beruhigung zu verlangen. Zudem können überzeugende Argumente lediglich bestimmte Gedanken als falsch entlarven, nie aber verhindern, dass diese wie lästige Fliegen im Kopf umherschwirren.

      Die Suche nach Beruhigung im Internet ist besonders gefährlich, da besonders in der virtuellen Welt viele Wölfe im Schafspelz und „Alleswisser“ lauern, die nichts über Zwangsstörungen wissen. Falls ihr Zwang sie veranlasst zu suchen, dann bitte beschränken sie sich auf Ihren Pastor oder jemanden den er empfiehlt und meine ausführliche, biblisch basierte Untersuchung zu diesem Thema. Aber seien sie sich bewusst, dass die Zweifel bleiben werden, da dies das Merkmal dieser Krankheit und die unbarmherzige Natur des Verführers ist. Rettung erfolgt aus Glauben – aus der Entscheidung den eigenen Zweifeln und Schuldgefühlen nicht weiter zu glauben und den Glauben einzig in die Tatsache zu setzen dass Christus für die Sünden der ganzen Welt gestorben ist, was jede Sünde einschließen muss die sie jemals begehen können.

      Kein Teil von uns – das Gewissen eingeschlossen – ist unfehlbar. Die Bibel besagt eindeutig dass errettete Christen Herzen (Gewissen) haben können, die sie selbst verdammen, dies aber keinen Einfluss auf die geistliche Wahrheit hat, dass der unfehlbare, allsehende Richter sie als vergeben ansieht.

        1 Johannes 3,19-20 Daran erkennen wir . . . und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz . . . (Lutherbibel, 1984)

      Beim errettenden Glauben geht es darum Christus über das eigene Bewusstsein zu stellen. Glaube beinhaltet hartnäckiges und trotziges Festhalten an der unbegrenzten Kraft von Christus‘ Opfer zur Vergebung, selbst im Angesicht eines unerbittlich anklagenden Gewissens. Dabei handelt es sich um geistliche Kriegsführung auf höchstem Niveau und die, die an Jesus festhalten und sich weigern ihrem schuldbeladenen Gewissen zu glauben, werden im Himmel den höchsten Ruhm erhalten.

      Der Starke Samson wurde letztendlich von Delilah, einer körperlich wesentlich schwächeren Frau, besiegt. So geschah es:

        Richter 16,16 Als sie aber mit ihren Worten alle Tage in ihn drang und ihm zusetzte, wurde seine Seele sterbensmatt (Lutherbibel, 1984)

      Sie zermürbte ihn indem sie Tag für Tag dieselbe alte Methode anwandte. Dies ist eine der favorisierten Taktiken des Teufels. Seien sie klüger als Samson. Widerstehen sie ihrem bohrenden Gewissen, egal wie ermüdend es wird.

      Auf Christus‘ rettende Kraft zur Vergebung zu vertrauen und trotzdem von einem schlechten Gewissen geplagt zu werden, ist wie unglücklicherweise in einem Haus mit einem fehlerhaften Feueralarm zu leben, der alle paar Minuten losgeht. Das wäre sehr unerfreulich, aber den Alarm ernst zu nehmen und jedes Mal zu fürchten bei lebendigem Leibe zu verbrennen, würde eine unangenehme Situation unnötigerweise in pure Qual verwandeln.

      scrupulosity
      Während ich diese Webseite aufbaute, bekam ich eine Mail von einem Mann mittleren Alters. Diese veranschaulicht, trotz zahlreicher Herausforderungen im Leben, den standhaften Glauben den man in die rettende Kraft von Christus haben kann.

        Im Verlauf meines Lebens wurde ich 23mal aufgrund von Geisteskrankheit in die Klinik eingewiesen. Ich bin seit weniger als einem Jahr Christ. Nach meiner Errettung hatte ich wieder einen psychotischen Zusammenbruch der mich für 2 Monate in die Klinik brachte. Seitdem ich entlassen wurde hatte ich verstörende Gedanken sexueller Natur gegen Gott und werde dauernd an diese Dinge erinnert. Ich bin von einigen meiner Gedanken sehr verstört – quälende, unreine, gottlose, anti-religiöse Gedanken usw.

        Ich mag mich selbst nicht sehr gerne. Ich könnte viele Erinnerungen zu Tage fördern die noch dazu beitragen. Als ich z.B. 15 war habe ich mich einem Mädchen sexuelle aufgezwungen. Die Leute konnten uns sehen. Es ist extrem hart für mich es Vergewaltigung zu nennen, aber es war beinahe eine. Jetzt schlage ich mich mit perversen Gedanken herum, die mich zwanghaft verfolgen. Es passiert sogar in der Kirche und nimmt mir den Spaß am Gebet. Wenn wir Loblieder singen denke ich an den Teufel und denke dass ich ihn lobe und nicht Gott.

        Es fühlt sich an wie wenn ich mich fast jeden Tag selbst zerstöre. Ich habe Aggressionen gegen Gott. Ich bin so beschäftigt mit meinen Problemen, dass es schwierig ist eine Beziehung mit einer Frau in Betracht zu ziehen, da es scheint dass ich mich ausschließlich mit meinen eigenen Problemen beschäftigen kann.

        Ich erinnere mich daran das erste Mal Johannes 3,16 gehört und gedacht zu haben, „ Gott liebt mich? Was soll’s?“ Aber ich beginne zu verstehen dass die übergeordnete Wahrheit im Leben aus Gottes unfassbarer Liebe besteht. Tief in mir zu wissen, wie wahrhaft geliebt und wertgeschätzt ich werde macht einen riesigen Unterschied. Ich werde ihre Webseite über Gottes‘ Liebe zu mir auch weiterhin besuchen, da der Gedanke, dass ich nicht geliebt werde oder nicht liebenswert bin, tief in mir verankert ist. Warum sollte irgendjemand mich nach all den Sünden die ich begangen habe noch lieben? Ich fühle mich phasenweise wertlos.

        Im Moment fühlte ich mich wirklich wie ein Mensch mit einer psychischen Erkrankung. Ich ging zu meiner gartenbaulichen Therapie und fühlte mich wirklich nicht dazu in der Lage. Ich musste in meine Wohnung zurückgehen um mich auszuruhen. Ich dachte Gott im Stich zu lassen. Als ich stundenlang wach im Bett lag fühlte ich mich schuldig und mir gingen Gedanken durch den Kopf, dass ich in die Hölle kommen werde weil ich nicht Gottes Wille erfülle.

        Der Bibelvers der mir gestern einfiel war dass wenn ich mich an Gott erfreue wird er mir die Wünsche meines Herzens erfüllen. Ich ließ den Gedanken sofort fallen und fing an über Satan nachzudenken und zwanghafte Gedanken zu haben, aber konnte mich selbst aus diesen Gedanken befreien. Allein der Glaube dass Jesus in meinem Herzen lebt und mich niemals verlässt bringt alles zurück in geordnete Bahnen. (meine Hervorhebung)

      Was für ein tolles Glaubensbeispiel! Wie stolz Gott und der ganze Himmel auf ihn sein müssen! Starker Glaube kommt nicht aus sofortigem Wechsel der Umstände, sondern aus purem Durchhaltevermögen. Denkt daran wie die Bibel wiederholt Abraham als Vorbild des Glaubens bezeichnet, weil er Jahr für Jahr für Jahr weiter daran glaubte, dass Gott ihm ein Kind schenken würde, obwohl sich nichts an seinen Umständen änderte, außer dass er älter wurde, was die Situation stetig hoffnungsloser erscheinen ließ.

      Die Bibel offenbart, dass, nicht nur die Errettung, sondern alles im christlichen Leben – die Macht zu lieben, erhörte Gebete, der Sieg über die Versuchung, Weisheit, geistliche Geschenke, Bibelverständnis usw. – Gottes unverdientes Geschenk an das uns durch Glauben geschenkt ist. Da all diese kostenlosen Geschenke wir aus dem Glauben erhalten, ist er ohne Frage das Wertvollste im gesamten Universum. Genau wie unser Körper dann stark wird wenn er wiederholt an seine Grenzen gebracht wird, ist es auch mit dem Wachsen im Glauben. Bedenken bringen den Glauben des Menschen an seine Grenzen. Daraus können Glaubensriesen erwachsen. Also wenn Luther und Bunyan und andere herausragende Gottesdiener religiöse Zwangsgedanken hatten, überrascht mich das nicht.

      Drückend schwere Zweifel, ein anklagendes Gewissen und das Gefühl unverzeihlich zu sein sind nichts anderes als Versuchungen nicht weiter an die vergebende Kraft von Jesus‘ Opfer für alle Sünden zu glauben. Versuchungen kommen so sicher wie Pickel vor einem Date bei Teenagern. Ja sogar der sündlose Sohn Gottes wurde versucht. Wir können Versuchungen in unseren Köpfen so wenig verhindern wie wir verhindern können dass der Teufel existiert, aber so sehr wir auch mit Schuldgefühlen gequält werden und wie viele gottesfeindliche Gedanken uns auch immer in den Kopf kommen mögen, wir können verhindern uns einreden zu lassen dass unser Erretter nicht jeden – ohne Ausnahme - retten kann oder wird der seine Vergebung will.

      Meine Mutter hat eine Vogelphobie. Rational weiß sie dass es ungefährlich ist in ein großes Vogelhaus zu gehen, dennoch erschreckt sie der Gedanke daran. Dies hat nichts mit ihrer Intelligenz zu tun: es ist schlicht ein psychologischer Zustand. Ebenso können sie wissen dass ihnen vergeben wurde, da sie ihren Glauben auf die Kraft von Jesus‘ Vergebung gesetzt haben und dennoch immer wieder von Schuldgefühlen, Ängsten und ungewollten Gedanken befallen werden. Dies hat nichts mit ihrer Erlösung zu tun; es ist ein psychologischer Zustand.

      Die nächste Seite ist wichtig für alle mit dem Problem von Schuldgefühlen:
      Geistliche Ängste & anstößige ungewollte Gedanken

      Denk daran:

      Zwangsstörungen (religiöse Zwangsgedanken) sind das Produkt eines überempfindlichen Herzens und ein Verlangen Gott zu gefallen und dennoch empfindet der Leidende typischerweise das genaue Gegenteil, sorgt sich ein verhärtetes Herz zu haben und hat Angst dass er/sie nicht fromm genug ist.

      Unverzeihlich! Sind Sie der unverzeihlichen Sünde schuldig?

      Was macht eine Sünde unverzeihlich?

      Wenn ein Christ nicht aufhören kann, lästernde Gedanken zu denken

      Es stimmt! Sie sind doch Verzeihlich: Einige Beweise der Heiligen Schrift

      Felsenfeste biblische Wahrheit

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      Ein Gewinner werden! Versuchungen und satanische Attacken bekämpfen

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